Unser Eröffnungskonzert vereint drei Meisterwerke der Wiener Klassik, die unter den denkbar unterschiedlichsten Umständen entstanden.
Mozart, der auf seiner dritten Paris-Reise im Frühjahr 1778 nur wenige Monate in der französischen Hauptstadt weilt, schreibt nach der Generalprobe: „Bey der Prob war es mir sehr bange, denn ich habe mein Lebtag nichts schlechteres gehört, Sie können sich nicht vorstellen, wie sie die Sinfonie 2 Mal nach einander herunter gehudelt und herunter gekratzt haben.“ Nach der Uraufführung jedoch: „Am Fronleichnamstag wurde sie mit allem aplauso aufgeführt (…) sie hat ausnehmend gefallen“
Haydn schreibt sein Trompetenkonzert für die von Anton Weidinger erfundene Klappentrompete, über die die Leipziger Allgemeine Musicalische Zeitung berichtet: „Oeffentlichen Nachrichten zu Folge hat der kaiserl. Hoftrompeter, Herr Weidenmayer [sic], eine Trompete mit Klappen erfunden, auf welcher man durch zwey Oktaven alle halben Töne ganz rein und sicher angeben kann.“
Beethoven hingegen, der seine 3. Sinfonie ursprünglich noch zum Lobe Napoleons verfasst, dirigiert die Uraufführung seiner 7. Sinfonie in einem Benefiz-Konzert zugunsten der Krieger in den Befreiungskämpfen gegen die napoleonischen Angreifer. Musiker wie Salieri, Spohr und Meyerbeer wirkten unentgeltlich mit. Anton Schindler nach der Uraufführung: „Die Jubelausbrüche während der A-Dur-Sinfonie […] übertrafen alles, was man bis dahin im Konzertsaal erlebt hatte.“
Vor einigen Jahren betitelte eine große Tageszeitung anlässlich eines der zahlreichen Gerichtsprozesse um Michael Jackson: „Aus Wunderkindern werden selten Wundermänner“. Die drei Komponisten im Zentrum unseres Konzertes scheinen hier rühmliche Ausnahmen zu sein, ist doch die Entwicklung von frühen Kindheitskompositionen zu den reifen großen Meisterwerken anhand des Œuvres genau nachzuzeichnen. Noch erstaunlicher vielleicht, mit welche Fertigkeit die drei im strukturellen Aufbau, filigraner Instrumentierung und eigenständige Melodik bereits im Teenager-Alter beherrschten.
Mozart schreibt seine Kassationen wohl als Freiluft-Musik anlässlich der Feierlichkeiten zum Studienabschluss der Salzburger Universität. Der Komponist Hasse bemerkt anlässlich der zur selben Zeit entstandenen Oper „Ascanio in Alba“: „Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen!“
Mendelssohn, zur Entstehungszeit seines Violinkonzertes freilich bereits ein reifer Komponist, hatte bereits im Alter von 13 Jahren ein früheres Werk dieser Gattung geschrieben, dieses allerdings später verworfen. Über ihn, der bereits als Kind den greisen Goethe in ganztägige musikalische Exkursionen verwickelte, und seinen philosophischen Großvater Moses Mendelssohn sagt der Vater Abraham: „Früher war ich der Sohn eines berühmten Vaters, heute bin ich der Vater eines berühmten Sohnes.“
Das bereits der 18-jährige Schubert für seine dritte Sinfonie lediglich neun Tage Kompositionszeit benötigt, zeigt, wie, noch bevor die Feder das erste Mal in die Tinte getaucht wird, im Kopf bereits das ganze Werk vollendet gewesen sein muss, ist doch diese Zeitspanne selbst für den reinen Vorgang, Notenköpfe dieser Zahl aufs Papier zu bringen, knapp bemessen. Der Schauspieler Oskar Werner: „Mozart und Beethoven reichen bis zum Himmel – Schubert kommt von dort.“
Nicht im eigentlichen Sinne ist bei Haydns „Distratto“ von einer Sinfonie zu sprechen, enthält sie doch, ursprünglich als Musik zu einem französischen Lustspiel geschrieben, allerlei Kuriositäten, den Komödiencharakter zu unterstreichen. Die Preßburger Zeitung anlässlich der Uraufführung:
„Dieser vortreffliche Thondichter hat auch kürzlich (…)Musik komponiert, welche von Kennern für ein Meisterstück gehalten wird. Man bemerket derselben in einer musikalisch-komischen Laune den Geist, welcher alle Heydnischen Arbeiten belebt.“
Anna Clyne verbindet in „Sound and Fury“ den Eindruck der Haydn’schen Sinfonie mit dem Monolog, in welchem Shakespeares Macbeth nach dem Tod seiner Lady über das Leben sinniert:
„It is a tale, told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing“ („Ein Märchen ist’s, erzählt von ‚nem Idioten, voll von Lärm und Wüten, nichts bedeutend“)
Mozart komponiert seine Es-Dur-Sinfonie in einer Zeit der Unsicherheit und Depression: „…kämen mir nicht so oft schwarze Gedanken (die ich nur mit Gewalt ausschlagen muß) würde es mir noch besser von Statten gehen …“. Über den poetischen Charakter dieser Eröffnung der offensichtlich zyklisch geplanten drei letzten Sinfonien schreibt der Dichter E. T. A. Hoffmann: „In die Tiefen des Geisterreichs führt uns Mozart. Furcht umfängt uns: aber ohne Marter ist sie mehr Ahnung des Unendlichen.“
Mit Einzug der Kammermusik in die bürgerlichen Haushalte des 19. Jahrhunderts wuchs die Mode, orchestrale Werke für kleinere Besetzungen zu bearbeiten und so der täglichen Beschäftigung mit Musik zur Verfügung zu stellen. Bereits Johann Nepomuk Hummel arrangierte die Sinfonien Mozarts und Beethovens für Klavier oder Quartett. Als sich dann die Tore der musikalischen Salons öffneten, entstand die Form des Salon-Orchesters mit einigen Bläsern, einfach besetzten Streichern (oftmals ohne Bratschen) und der klanglich äußerst reizvollen und harmonisch die Lücken füllenden Kombination aus Klavier und Harmonium.
Vielfarbig wie diese Besetzung ist auch unser Ausflug in die Welt des Salons: von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ in ganz ungewohntem Klangbild über die Romantiker Saint-Saëns und Wagner bis hin zu den beiden so unterschiedlichen Sträußen: Richard mit seiner jugendlichen Phantasie über das Lebensende und Johann mit seiner vitalen Hommage an das Leben eines Künstlers. Eine besondere Attraktion dürfte die Bearbeitung des Vorspiels zum 3. Akt von Wagners „Meistersinger“ sein, die lediglich für die beiden vertretenen Tasteninstrumente ist. Dass diese intime Orchesterbesetzung ohne Dirigenten auskommt, entspricht dem kammermusikalischen Charakter des Programms.
Und die Begegnung der beiden großen Opernkomponisten Wagner und Strauss gemahnt an eine Anekdote: als Siegfried Wagner, der Sohn des Bayreuther Meisters, Strauss gegenüber schwärmte: „Mein Vater ist ein Berg, den keiner überschreiten kann“ entgegnete dieser in tiefstem bajuvarischen Dialekt: „I hab mir’s einfach g’macht: I bin rundumadum gangen!“
Wolfgang Amadeus MOZART
Serenade G-Dur KV 525 „Eine kleine Nachtmusik“
(Fassung für Salon-Orchester)
Camille SAINT- SAËNS
Potpourri aus der Oper „Samson et Dalila“ für Salon-Orchester
Richard WAGNER
Vorspiel zum 3. Akt der Oper „Die Meistersinger aus Nürnberg“
für Klavier und Harmonium
Richard STRAUSS
Tod und Verklärung
(Fassung für Salon-Orchester)
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer „Künstlerleben“ für Salon-Orchester
Eindeutig durch Mozarts Werke für Bläser inspiriert ist die Bläserserenade von Antonìn Dvoràk. Obwohl das in nur 14 Tagen entstandene Stück nicht zu seinen bekanntesten Kompositionen gehört, urteilte Johannes Brahms: „Die Serenade ist wohl das Beste, was ich von Dvorák kenne. Das müssen gute Kapellen mit Wollust blasen.“
Wesentlich populärer ist seine große Streicherserenade, entstanden in Folge eines generösen Stipendiums einer Wiener Kommission, der ebenso Johannes Brahms beiwohnte, welcher über den böhmischen Freund urteilte: „Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.“
Über die Entstehung des Klavierkonzerts in A-Dur von Mozart ist nicht viel bekannt, fast keine Briefe des Vielbeschäftigten sind aus jenem Winter 1786 überliefert. Als eines der wenigen mit Klarinetten statt der üblichen Oboen im Orchester ist es von überirdischer Schönheit und Poesie, sodass einem das Zitat des Philosophen Isaiah Berlin in den Sinn kommt: „Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, spielen sie Bach; füreinander aber spielen sie Mozart.“
Telemann schrieb anlässlich der Veröffentlichung seiner drei „Tafelmusik“- Suiten im Jahre 1733:
„Diß Werk wird hoffentlich mir einst zum Ruhm gedeien, Du aber wirst den Wehrt zu keiner Zeit bereuen …“. Man kann seine große Popularität daran ermessen, dass der enorm hohe Preis dieser Ausgabe dennoch über 200 Subskribenten nicht davon abhielt, ihn bereits vor Drucklegung zu bestellen, darunter gekrönte Häupter der europäischen Höfe, aber auch bewundernde Kollegen wie Händel, Quantz oder Pisendel. Die Musik wird ebenso an fürstlichen Tafeln erklungen sein wie das Quodlibet „Galimathias musicum“ des zehnjährigen Mozart anlässlich der Installation des niederländischen Erbfolge-Prinzen Wilhelm V.von Oranien in Den Haag, wo die Familie auf der ersten großen Reise durch schwere Krankheiten beider Kinder unfreiwillig lang festgehalten worden waren. „Galimathias“ oder „Quodlibet“ bedeutet „sinnloses Geschwätz“, welches im Chorgesang des Orchesters „Eitelkeit! Eitelkeit! Ewig’s Verderben! Wenn all’s versoffen ist, gibts nichts zu erben!“ gipfelt.
Sowohl Telemanns Suiten als auch das Posaunenkonzert seines Zeitgenossen Wagenseil sind Beispiele für das Zitat aus seiner Feder: „Gieb jedem Instrument das, was es leyden kann, so hat der Spieler Lust, du hast Vergnügen dran.“
Auf einer Reise nach Dresden anlässlich eines Dokumentarfilms über die Schrecken und Folgen der Bombardierung schreibt Schostakowitsch in nur drei Tagen sein achtes Streichquartett. Es wird sein persönlichstes, sein autobiographischstes Werk, so eng mit seiner pazifistischen Haltung verknüpft, dass die Töne seiner Initialen D(e)SCH das ganze Stück beherrschen. Er sieht es quasi als eigenes Requiem: „Ich dachte darüber nach, dass, sollte ich irgendwann einmal sterben, kaum jemand ein Werk schreiben wird, das meinem Andenken gewidmet ist. Deshalb habe ich beschlossen, selbst etwas Derartiges zu schreiben. Man könnte auf seinen Einband auch schreiben: ‚Gewidmet dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts“.
Die Schrecken der Kriege gegen das Osmanische Reich spiegeln sich in zahlreichen Werken österreichischer Komponisten des 17.und 18.Jahrhunderts wider. Überwiegt in der „Bataille“ Neubauers die Freude über den Sieg und der Stolz auf die heldenhaften Kämpfer, ist Bibers „Battalia“ eine Persiflage auf die damals üblichen Jubelwerke. Spieltechniken des 20.Jahrhunderts wie das scharfe Anreißen der Saite á la Bartók oder das Präparieren der tiefen Kontrabass-Saite mit Pergamentpapier als Ersatz einer schnarrenden Trommel werden satirisch eingesetzt und münden in den grotesken Klagegesang der verwundeten Musketiere.
In den kurzen Kontretanz Mozarts fließt wie in vielen anderen Werken der Zeit die „türkische Musik“ der Janitscharen mit Piccoloflöte und Trommeln ein.
Unser letztes kammerphilharmonisches Konzert der Saison führt uns an einem lauen Sommerabend ins Amerika der 1940-er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
In Leonard Bernsteins Ballett „Fancy Free“ gehen drei Matrosen für einen Abend in new York an Land und verstricken sich in Liebeleien mit verschiedenen Damen, dies alles auf jazzig-humorvolle, sehr frische und spritzige Weise. Der zur Entstehungszeit 25-jährige Bernstein sagte über seine Erfolge als Komponist und Dirigent: „Um große Dinge zu erreichen, braucht man zwei Dinge: einen Plan und nicht wirklich genug Zeit.“
Ein sommerlicher Abend auf dem Lande steht im Zentrum von Barbers „Knoxville“: ein Junge träumt und durchlebt die Stadien des Übergangs vom Knaben zum Mann. Die farbenreiche, lautmalerische Komposition, von ihrem Komponisten als „lyrische Rhapsodie“ bezeichnet, basiert auf einem Prosatext von James Agee.
Das Klarinettenkonzert des engen Bernstein-Freundes Copland gehört zu den populärsten Solokonzerten für dieses Instrument. Geschrieben für Benny Goodman, wurde es bald vom „Fancy Free“-Choreographen Jerome Robbins für ein Ballett verwendet. Über sein Werk schreibt der Komponist: „Da die Instrumentierung aus Klarinette, Streichern, Harfe und Klavier besteht, hatte ich kein großes Schlagzeug, um jazzige Effekte zu erzielen, also benutzte ich klatschende Bässe und schlagende Harfenklänge, um sie zu simulieren.“
Was haben Beethoven und Berlioz, Wagner und Waldteufel, Strauß und Schrammel gemeinsam?
Richtig, in unserer diesjährigen Reihe von „Großen Unterhaltungs-Concerten“ liefern sie die erlesensten Zutaten zu den köstlichsten Gaumenfreuden, die die Schönebecker Konzerthistorie kennt. In jedem der vier Konzerte verzaubern die philharmonischen Küchenmeister SIE mit besonderen Leckerbissen aus Leipzig, Wien und Budapest. Zu jeder Zutat gesellt sich ein musikalisches Werk, das Gulasch wird an feurigen Tänzen und Csárdás-Musik serviert, zum Leipziger Allerlei reicht der Chefkoch heimische Komponisten und studentisch geprägte Stücke, die Sachertorte tanzt mit Wiener Walzern einher.
Natürlich gibt es neben den Ohrenfreuden Wissenswertes zur Geschichte der Gerichte sowie Varianten und die Rezeptur.
Na dann, wohl bekomm’s!
Im wahrsten Wortsinne feurig startet die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie ihre Reihe musikalischer Gaumenfreuden. Unter zahllosen Varianten ist das Szegediner Gulasch einzigartig durch die Kombination von gemischtem Fleisch und Sauerkraut. Sein ungarischer Name székelykáposzta weist überdies auf den Dichter József Székely hin und offenbart eine lyrische Inspiration. Nicht nur die Werke der Epoche der österreich- ungarischen Monarchie, auch ungarische Märsche und Tänze aus den Federn von Berlioz, Massenet oder Brahms begleiten uns in die Küche und würzen das Gulasch mit gehörigem Temperament.
„Jó étvágyat kívánunk!“ (Guten Appetit!“).
Zwiebeln:
Hector BERLIOZ
Marche hongroise aus „La Damnation de Faust“
Speck:
Jules MASSENET
Marche héroique de Szabadi
Schweinefleisch:
Johannes BRAHMS
Ungarische Tänze Nr. 1 und 5
Rindfleisch:
Béla BARTÓK
Rumänische Volkstänze
Sauerkraut:
Josef LANNER
Walzer „Die Pesther“ op. 93
Fleischbrühne:
Béla KÈLER
Walzer „Österreich-Ungar“ op. 91
Créme fraiche:
Josef GUNG´L
Galopp „Durch Dick und Dünn“ op. 289
Tomatenmark: Perpetuum mobile op. 317
Speisestärke:
Joseph KOSMA
„Les feuilles mortes“ (Autumn leaves)
Paprika:
Johann STRAUSS (Sohn)
Csárdás aus „Ritter Pásmán“
Pfeffer: Polka „Elyen a magyar“ op. 332
Salz: Polka „Rokonhangok“ (Sympathieklänge) op. 246
Im Neujahrskonzert entführen wir unser Publikum in die Welt der Wassergeister, der Elfen und Feen der Wälder und Berge. Der Sängerkrieg auf der Wartburg entscheidet zwischen der Liebe zur Göttin oder Fürstin, die Herzogin von Chicago und die Juliska aus Budapest sind sehr weltliche Ver-Zauberinnen, sogar der Besuch beim Teufel in der Hölle wird in diesem musikalischen Feuerwerk zum Ereignis. Kein Wunder, dass es zum Ende des Konzerts gewaltig gewittert!
Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Johann STRAUSS (Sohn), Emil WALDTEUFEL, Albert LORTZING, Emmerich KÁLMÀN, Fred RAYMOND und vielen anderen.
Lassen Sie sich überraschen!!!
Als Fürst Metternich in Abwesenheit des Chefkochs dessen 16-jährigen Burschen Franz Sacher anherrscht: „Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!“, ahnt keiner, dass dieser am selben Tag durch seine Kreation der mittlerweile legendären Sacher-Torte Konditoren-Geschichte schreiben würde. Vielleicht ist dies das Rezept, welches zugleich am häufigsten und am vergeblichsten nachzubacken versucht wurde, so einzigartig ist die Kombination aus Marille und Schokolade, die der Gast im Wiener Hotel „Sacher“ vorgesetzt bekommt. Grund für uns, die Süßigkeit musikalisch nachzuempfinden entlang der verführerischsten Musiken Wiens von Mozart über Beethoven und Schrammel bis hin zu Johann Strauß’ unvergänglichem Walzer „Wiener Blut“.
„An Guada!“ („Guten Appetit!“)
Schokoladenkovertüre:
Siegfried TRANSLATEUR
Walzer „Wiener Praterleben“
Vanilleschote:
Ludwig van BEETHOVEN
Mit Mädeln sich vertragen
Geschmolzene Butter:
Carl Michael ZIEHRER
Walzer „Wiener Bürger“
Staubzucker: Galopp „Vinea“
Eier:
Johann SCHRAMMEL
Wien bleibt Wien
Kristallzucker:
Josef LANNER
Wiedner Kirchweih Ländler op. 13
Weizenmehl:
Robert STOLZ
Wien wird schön erst bei Nacht
Marillenmarmelade:
Wolfgang Amadeus MOZART
Drei deutsche Tänze KV 605
Mehr Marmelade:
Rudolf SIECZYNSKI
Wien Wien, nur du allein
Mehr Kuvertüre:
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer „Wiener Blut“ op. 345
Keine Sorge! Wenn wir Ihnen diesmal „Leipziger Allerlei“ servieren, hat dies nichts zu tun mit dem gefürchteten zerkochten und geschmacksarmen Mischmasch aus Erbsen und Möhren, wie man sie zuhauf in den Kantinen dieser Welt serviert bekommt. Nein, wir orientieren uns an den originalen Rezepturen, verfeinern den Gemüse-Anteil mit zartesten Spargelköpfen, schwenken alles in erlesener Butter und kredenzen Ihnen natürlich die festlich-sonntägliche Variante mit Flusskrebsen und Grießklößen. Und wir weichen soweit vom Original ab, dass wir die vorgeschriebenen Lorcheln, die je nach Zubereitung giftig werden können, lieber Morcheln hinzufügen.
Tatsächlich war dieses Gericht entstanden, um durch seine Einfachheit die nach den napoleonischen Kriegen immer häufiger in der Universitätsstadt anzutreffenden Bettler und Hausierer aus den Garküchen zu vertreiben. Musikalisch garnieren wir das Dinner mit Werken Leipziger Meister, einer Hommage an die Messestadt und allerlei Studentischem.
„Dor Hunger dreibt’s nei!“ („Guten Appetit!“ auf Hoch-Sächsisch)
Spitzmorcheln:
Richard WAGNER
Konzert-Ouvertüre Nr.1 D-Dur WWV 20
Krebsschwänze:
Felix MENDELSSOHN-BARTHOLDY
Intermezzo, Notturno und Hochzeitsmarsch aus „Ein Sommernachtstraum“ op. 61
Weißbrot:
Johann Sebastian BACH
Petrone Goin’ baroque
Butter, Eier, Sahne:
Emil WALDTEUFEL
Walzer „Estudiantina“
Erbsen:
Charles GOUNOD
Walzer aus „Faust“ („Margarethe“)
Spargel:
Carl ZELLER
Marsch „Professoren“
Blumenkohnröschen:
Gerd NATSCHINSKI
Potpourri aus „Messeschlager Gisela“
Möhrchen:
Johann STRAUSS (Sohn)
Polka „Der Klügere gibt nach“ op. 401
Gewürze:
Heinz PAUCH
Galopp „Pfeffer und Salz“
Weißwein:
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer „Künstlerleben“ op. 316
Im diesjährigen Saison-Eröffnungskonzert führt uns die Reise in die grünen Auen Englands. Wir besuchen herrschaftliche Schlösser wie „Downton Abbey“, reisen mit Kutsche und Eisenbahn des Tags („English Folk Song Suite“) und des Nachts („In the Moonlight“), schippern mit der H.M.S. Pinafore die Themse hinunter und geben uns an der Seite des MI6-Agenten James Bond in höchste Gefahren. Auch ein Opernbesuch in der englischen Metropole und seinem ehrwürdigen „Covent Garden“ steht auf dem Programm. Gespickt wird das Programm durch drei der heimlichen Nationalhymnen Großbritanniens: den beiden Märschen von Sir Edward Elgar und dem mitreißenden „Rule Britannia!“
Hoffen wir, dass wir, obgleich diesmal die Reise nicht in mediterrane Gefilde gehen, sich das Wetter an der Jahreszeit und nicht am Ort des Geschehens orientiert!
Edward ELGAR
Marsch „Pomp and Circumstance“ Nr. 4
Ralph VAUGHAN WILLIAMS
Fantasia on „Greensleeves“
Ralph VAUGHAN WILLIAMS
English Folk Song Suite
John LUNN
Titelmusik aus „Downton Abbey“
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer „Erinnerung an Covent Garden“ op. 329
Eric COATES
„Covent Garden“ aus „London Suite“
GILBERT & SULLIVAN
Ouvertüre zur Operette „H.M.S. Pinafore“
Albert KETELBEY
In the Moonlight
Thomas ARNE
Rule Britannia
Monty NORMAN
James-Bond-Medley
Edward ELGAR
Marsch „Pomp and Circumstance“ Nr. 1
Wie in den vergangenen Jahren Bela Bartok und Igor Stravinsky steht auch in diesem Jahr ein runder Geburtstag eines der wichtigen Komponisten des 20.Jahrhunderts im Zentrum des Eröffnungskonzertes des Tonkünstlerfestes: der 1923 in Siebenbürgen geborene György Ligeti hat in seinem umfangreichen Schaffen bahnbrechende, das Wirken so vieler Komponisten nachhaltig beeinflussende Akzente gesetzt und hat darüber hinaus nicht nur schaffend, sondern auch lehrend viel bewirkt: bedeutende Komponisten wie Sidney Corbett, Detlev Müller-Siemens, Unsuk Chin und viele andere sind durch seine Schule in Hamburg sowie durch zahlreiche Meisterkurse stilistisch gefestigt worden. In unserem Konzert erklingen zwei seiner Meilensteine: einerseits das groß angelegte Klavierkonzert, für das wir die Düsseldorfer Pianistin Frederike Möller gewinnen konnten, eine ausgewiesene Spezialistin für Neue Musik und die Polyrhythmik eines Ligeti oder Conlon Nancarrow, zum anderen das legendäre „Poème symphonique“ für 100 Metronome.
Zwei Uraufführungen flankieren die Werke Ligetis: zum einen schreibt Jens Klimek für dieses Konzert ein Stück, welches sich mit Ligetis Schaffen auseinandersetzt, zum anderen hat der heute in Hamburg studierende Yuji Yao für die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie mit Bezug auf den Salzlandkreis ein bemerkenswertes Stück geschrieben: „Kristall“. Das Stück „Curtain“ des Sohnes Ligetis, Lukas Ligeti, sowie das frühe Werk „Malédiction“ von Franz Liszt , in welchem die Pianistin Sofja Gülbadamova, dem Magdeburger Publikum bestens bekannt, ihre musikalische und technische Meisterschaft unter Beweis stellen kann, runden das Programm ab.
In der gemütlichen, durch das Feuer des offenen Kamins warmen Wohnstube der Familie Mozart, in der Getreidegasse zu Salzburg, ist die Familie – wie so viele andere Familien in dieser Zeit – voll der freudigen Erwartung des Christfestes. Und so steht nicht nur der Christbaum bereits zum Schmücken bereit, nicht nur trägt Anna Maria, die Mutter der beiden Wunderkinder Nannerl und Wolfgang, die herrlichsten Weihnachtsbäckereien und köstlichsten Schokoladengetränke auf, nein, es wird an diesem Adventssonntag auch nach Kräften musiziert.
Neben der Musik der vorigen Generation, einer Suite aus der Feder des weit entfernt lebenden und wirkenden Zerbster Hofkompositeurs Fasch, werden eigene Sinfonien sowie ein wunderbares Concerto für das Clavicembalo aus der Feder des vortrefflichen Haydn gespielt, um die Seelen zu erfreuen und das nahende Fest zu begrüßen. Dass die Familie zu guter Letzt alle Menschen auf der Straße (und im Zuschauerraum) zum gemeinsamen Singen der herrlichsten Weihnachtslieder einlädt, scheint fast selbstverständlich.
Gemütlicher und gediegener kann man einen Adventsabend nicht verbringen.
Haben wir das vorige Jahr mit Koloratur-Arien von Monteverdi bis Verdi ausklingen lassen, werden wir diesmal portraitieren, wie die Saat dieser Entwicklung aufgegangen ist, wie sich Verdi über die frühen Opern bis zu seinen Meisterwerken weiterentwickelt und was die nachfolgende Generation daraus gemacht hat, wie die Stilform des Verismo Einzug in die Opernhäuser Italiens gehalten hat und durch realistische Darstellung des Lebens das Genre dem Volk nahegebracht hat.
Erleben Sie einen genussvollen Abend, bei dem der Dr. Tolberg-Saal für einige Momente in die Mailänder Scala verwandelt wird.
Giuseppe VERDI
Ouvertüre zur Oper König für einen Tag (Un giorno di regno)
Arie des Rigoletto Cortigiani aus der Oper Rigoletto
Arie des Alfred Lunge da lei … deh miei bollenti spiriti aus der Oper La Traviata
Ballettmusik aus Macbeth
Credo des Jago Credo in un dio crudel aus der Oper Othello
Stretta des Manrico Di quella pira aus der Oper Der Troubadour (Il Trovatore)
Ruggero LEONCAVALLO
Prolog aus der Oper Der Bajazzo (I pagliacci)
Giacomo PUCCINI
Duett Rodolfo – Marcello A Mimi tu piu non torni aus der Oper La Bohème
Arie des Calaf Nessun dorma aus der Oper Turandot
Umberto GIORDANO
Intermezzo aus der Oper Fedora
Francesco CILEA
Arie des Michonnet Ecco il monologo aus der Oper Adrianna Lecouvreur
Giuseppe VERDI
Duett Carlos – Posa Dio che nell’alma aus der Oper Don Carlos
Unsere musikalische Reise führt uns diesmal entlang der prachtvollsten Flussläufe. Die Newa ist Namensgeberin einer Polka des großen Johann Strauß, der Recke Siegfried schippert zur Musik Richard Wagners den Rhein hinauf und hinunter, sowohl deutsche Großstädte wie Berlin und Hamburg, als auch Metropolen wie Istanbul und Venedig, spiegeln sich in den Wellen ihrer fließenden Gewässer.
Sogar über den Fluss Styx, der direkt in die Unterwelt führt, begleiten wir den Sänger Orpheus.
So braucht nicht mehr erwähnt zu werden, dass die Reise natürlich An der Elbe beginnt und ihr Ende An der schönen blauen Donau findet.
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer An der Elbe op. 477
Richard WAGNER
Siegfrieds Rheinfahrt aus Götterdämmerung
Johann STRAUSS (Sohn)
Newa-Polka op. 288
Chr. W. GLUCK
Tanz der Furien aus Orpheus und Eurydike
Siegfried TRANSLATEUR
Walzer Großstadtbummel op. 72
Oscar FETRÀS
Walzer Mondnacht auf der Alster
GILBERT & SULLIVAN
Ouvertüre zu The Gondoliers
Paul LINCKE
Am Bosporus
Eduard STRAUSS
Polka Ohne Bremse op. 238
Johann STRAUSS (Sohn)
Walzer An der schönen blauen Donau
op. 314
Johann Sebastian BACH
Triosonate G-Dur für Flöte, Violine und
Basso Continuo BWV 1038
Violeta DINESCU
Präludium für Cembalo
Johann Sebastian BACH
Sonate D-Dur für Violoncello und Cembalo
BWV 1028
György LIGETI
Continuum Für Cembalo
Johann Sebastian BACH
Triosonate c-Moll für Flöte, Violine und
basso Continuo BWV 1079
MIT
Gabriele Zucker, Flöte
Alejandro Carrillo, Violine
Mariko Okabayashi, Violoncello
Jan Michael Horstmann, Cembalo
Felix MENDELSSOHN-BARTHOLDY
Streichquartett Es- Dur op.12
Franz SCHUBERT
5 Lieder
Quintett A-Dur für Violine, Viola, Violoncello,
Kontrabass und Klavier D.667 Forellenquintett
MIT
Miriam Sabba, Sopran
Xiao Qing Shang, Kontrabass
Jan Michael Horstmann, Klavier
UND DEM NELSON-QUARTETT:
Farhad Billimoria, Violine
Juliane Behrens-Simonis, Violine
Uta Schiffermüller, Viola
Mariko Okabayashi, Violoncello
In dieser Saison finden die mittlerweile über die Stadtgrenzen Schönebecks hinaus sehr beliebten Phrühstücke im Hotel am Kurpark in wunderbar intimer Atmosphäre und bezüglich des Gaumenkitzels wahrhaft fürstlich gestaltet statt.
Wir portraitieren die Stars des diesjährigen und des kommenden Operettensommers, Alexander Klinger, der die Zuschauer auf dem Bierer Berg als Danilo in der „Lustigen Witwe“ begeistert hat und der als Zirkusdirektor Obolski im „Feuerwerk“ auch zu den Protagonisten der kommenden Operettensaison gehört. An seiner Seite wird Miriam Sabba als Iduna erstmals auf dem „Berg“ zu erleben sein und ihr Publikum mit „Oh mein Papa“ und „Ich hab ein kleines süßes Pony“ verzaubern. Vielleicht gibt es ja beim „Phrühstück“ eine Kostprobe daraus?
In die musikalische Welt Lateinamerikas entführen uns die Mitglieder des Ensemble ALCABA sowie der international gefeierte Bandoneon- Solist Lothar Hensel. Die Moderation der Gesprächskonzerte liegt in den Händen des Chefdirigenten Jan Michael Horstmann. Tickets und Reservierungen werden ausschießlich im Orchesterbüro oder telefonisch unter der Rufnummer T 03928 – 400 597 entgegengenommen.
Ort:
Hotel am Kurpark
Magdeburger Straße 1
39218 Schönebeck (Elbe)
Reservierung unter: T 03928 – 400 597
Auch in dieser Saison werden wir – sofern es die gesundheitlichen Bestimmungen zulassen – an drei Vormittagen unseren Konzertsaal für die allerkleinsten Erdenbewohner öffnen, werden vor dem Orchester eine Liege-, Spiel- und Krabbelfläche aus Gymnastikmatten auslegen und jeweils eine Stunde lang für Babys und Kleinkinder im Alter von 0 bis 3 Jahren musizieren.
Wie sich gezeigt hat, ist das direkte Erleben von live gespielter Orchestermusik ein ganz besonderes Erlebnis, der entstehende Dialog zwischen Kindern und Orchester ein ganz besonders intensiver. Die Eltern oder Großeltern dürfen selbstverständlich auch – bei freiem Eintritt – zuhören und mitkrabbeln, mitsingen oder einfach nur ihren Liebsten zuschauen.
Auf Wunsch einiger Eltern, die in der Woche nicht die Möglichkeit eines Konzertbesuches mit ihren Augensternen haben, finden zwei der Konzerte am Wochenende statt.
Der Eintritt ist selbstverständlich frei. Da dies eine neue Form des Konzertes für unseren Landkreis ist, bitten wir herzlich um telefonische Rückmeldung für Ihr Interesse in unserem Ticketbüro unter 03928 400429.
Viel wurde in den vergangenen Jahren öffentlich – mal sachlich, mal populistisch – darüber diskutiert, dass Menschen, die bei uns um Asyl ersuchen, sich unseren kulturellen Werten öffnen mögen. Doch wie sollen diese unsere Kulturgüter, die sich nicht selten von jenen ihrer Herkunftsländer deutlich unterscheiden, kennen und schätzen lernen, wenn man sie nicht behutsam an sie heranführt? Daher laden wir auch in dieser Saison wieder Menschen, die aus ihren Ländern vor Krieg, Verfolgung und Armut in unsere so liebens- und lebenswerte Gegend geflohen sind, an vier Terminen zu unseren Generalproben ein, um – nach einer umfassenden Einführung durch den Chefdirigenten – unsere musikalischen Meisterwerke kennen und im besten Falle schätzen zu lernen.
Auch in dieser Saison ist die musikalische Weiterbildung der jungen Zuhörer – unseres Konzertpublikums der Zukunft – ein wichtiger Bestandteil unserer Spielplanung.
Die Programme der vergangenen Jahre bleiben traditionellerweise weiterhin im Plan, auch wird es eine Wiederaufnahme der äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Ballettschule Sementchukow aus Magdeburg – dem „Schneemann“ von Erich Wolfgang Korngold – geben.
Neu im Programm ist ein „Bilderbuchkonzert“ aus der Feder des Autoren Jörg Hilbert, dem Schöpfer des „Ritter Rost“, der selber als Erzähler fungieren wird.
Das in der vergangenen Saison pandemiebedingt ausgefallene zweite Konzert unserer Reihe „Elemente“, welches sich mit dem Feuer und seinen verschiedenen Erscheinungsformen in der Musik beschäftigt, wird im Frühjahr nachgeholt.
Alle unsere Schülerprogramme können auch für Schulen gebucht werden, wobei die „Elemente“ und „Amadeus – von Gott geliebt“ für alle Altersklassen mit einer jeweils angepassten Moderation geeignet sind.